Spätestens unsere Enkel werden fast nur noch Elektroautos fahren. Aber deren Batterien sollten im Interesse von Umwelt und Wirtschaftlichkeit nicht mehr so gigantisch wie beim Tesla S sein, sondern viel kleiner. Diese kleinere Batterie sollte zukünftig über Stromabnehmer WÄHREND der Fahrt aus einer Oberleitung oberhalb der Autobahnen und Hauptstraßen aufgeladen werden.

Die drei Strecken des E-Highway in Hessen, Schleswig Holstein und Baden-Württemberg, in Solingen die O-Busse mit zusätzlichen Batterien [1] und andere, erfolgreiche Großversuche beweisen eindrucksvoll, dass heute die technischen Grundlagen sehr gut bekannt sind. In etlichen Städten werden Fahrzeuge über Oberleitungen mit Strom zum Fahren und weiterem Strom zum Aufladen einer kleinen Batterie versorgt, so dass Kreuzungen, Auffahrten, Abzweigungen und Nebenstraßen nicht elektrifiziert werden müssen, sondern im Batteriebetrieb befahrbar sind.

Anhand dieser Fakten erscheint es widersprüchlich und langfristig nicht verantwortlich, im Namen des Umweltschutzes ein System für den Individualverkehr mit Elektrofahrzeugen und einem gigantischen Netz zum stationären Aufladen von deutlich ÜBER-dimensionierten Fahrzeug-Batterien zu schaffen, wenn die Herstellung der Batterien die Umwelt belastet und der Allgemeinheit ein extremes Entsorgungsproblem aufgezwungen wird, das nach heutiger Perspektive dem hilflosen Umgang mit dem Atommüll wie in Gorleben gleicht.

Die heutige ÜBERgröße der Batterien als mitfahrende Stromspeicher bringt sie vorschnell in Misskredit, obwohl sie in kleinerer Dimension eine hilfreiche und dringend benötigte Ergänzung eines durch elektrische Oberleitungen gestützten Verkehrssystems sind.

Deutschland kann das Klima dieses Globus nicht alleine retten. Erst recht nicht durch den Ankauf von Unmengen asiatischer Batterien für übergroße Straßenfahrzeuge. Aber es würde die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie retten, wenn sie als weltweit erste ein Oberleitungsnetz auf den Hauptstraßen mit exakt und reaktionsschnell aktivierbaren und wieder einziehbaren Stromabnehmern für alle Fahrzeuge präsentieren könnte. [2]

Quellenhinweise:

1  FAZ, 7.11.2018, Eberhard Krummheuer, Oberleitungsbusse, Draht statt Diesel

2 Jack Ewing, New York Times, 3.August 2021
     What if Highways Were Electric? Germany Is Testing the Idea.